Erntewoche auf dem Hof Strothmeyer

Ein Kindergarten feiert Erntedankfest

Bereits zum vierten Mal besuchte der kindergarten St. Stefan aus Lohne mit seinen Gruppen den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Strothmeyer in Südlohne. Seit 2012 organisiert der Kindergarten alle drei Jahre gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Regionales Lernen Agrarwirtschaff (AGRELA) e.V. und der Familie Strothmeyer eine Erntewoche anlässlich des Erntedankfestes.

Romy, Lara und Asegül (v.l.) schauen genau hin, wo Landwirt Alwin Strothmeyer die Körner in einer Ähre findet.

Auch in diesem Jahr war es wieder soweit. An jedem Vormittag und auch an einem Nachmittag besuchte jeweils eine Kindergartengruppe den Betrieb, um die Landwirtschaft in der Region hautnah mit allen Sinnen zu erleben.

Wie immer in dieser Woche startete auch der Freitag mit einer kurzen Begrüßung duch Landwirt Alwin Strothmeyer und Esther Barth, Projektkoordinatorin von AGRELA, im ehemaligen Kuhstall des Hofes. Es folgre ein Blick durch das Fenster des Schweinestalls und die Begutachtung des Schweinefutters. „Das fühlt sich ganz weich an und riecht nach Brot“ bemerkten die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ganz richtig.

Auf dem Weg zu den Schafen ging es an einigen großen Landmaschinen vorbei. Die Kinder bestaunten die Reifen des Güllefasses, die doppelt so groß wie sie selber sind. Auch der Traktor, der Pflug und der Schweinetransporter wurden neugierig beäugt und festgestellt wofür der Landwirt diese Geräte benötigt. Die Kinder verwöhnten das Leitschaf namens Martha und ihre Artgenossen, die dem Betrieb als „Rasenmäher“ dienen, mit leckerem Zwieback. Als nächstes stand die Versorgung der Rinder und Kälber auf dem Plan. Esther Barth erklärte den Kindern die einzelnen Bestandteile des Rinderfutters. Die Mais- und Grassilage sowie das Kraftfutter wurden dann von den fleißigen Kindern ganz gerecht an alle Rinder verfüttert. Auch die Kälber haben noch vor dem gemeinsamen Frühstück der Kinder ihre Portion Milch bekommen, die Alwin Strothmeyer mit warmen Wasser anrührte.

Darin freute sich über den Fund einer Kartoffel, die man so nirgends kaufen kann.
Johannes freute sich, dass er den großen Kürbis tragen durfte.

Frisch gestärkt ging es dann auf eine unvergessliche Fahrt mit dem Trecker und Anhänger zum Kartoffelacker. Nach einem Wettlauf über die abgeerntete Ackerfläche, bei dem die Kinder schon einige vom Kartoffelroder liegengebliebenen Kartoffeln entdeckten, erklärte Landwirt Alwin Strothmeyer zunächst, wie eine Getreidepflanze aufgebaut ist und wie sich die Körner auch ohne Mähdrescher aus der Ähre lösen lassen. Nach einer Anleitung vom Experten rieb jedes Kindergartenkind eine Ähre zwischen den eigenen Händen und entdeckte dann stolz die Körner auf der Handfläche. Für das anschließende Nachsuchen der Kartoffeln wurden alle mit einem Eimer ausgestattet. Zum Abschluss erntete „Bauer Alwin“, wie ihn die Kinder selbst nannten, noch zwei große Kürbisse, die beim Erntedankgottesdienst den Kindergarten als Dekoration dienen sollten.

Die gelbe Gruppe des St. Stefan Kindergartens aus Lohne mit den Erzieherinnen und Erziehern auf dem Kartoffelacker und in der Mitte „Bauer Alwin“, wie alle Kinder Landwirt Alwin Strothmeyer während der Erntewoche nannten.

Das eigentliche Highlight im Erntedankgottesdienst durfte allerdings die Erntekrone sein, die im Laufe der Woche auf dem Hof mit den Erzieherinnen und Erziehern gebuden wurde. Von den Kindern geerntete Feld- und Gartenfrüchte schmücken die Krone: Mais, Weizen, Roggen, Birnen und Kartoffeln. Zum Abschluss der spannenden Erntewoche auf dem Hof wurde ein gemeinsamer Gottesdienst im Kindergarten gefeiert, bei dem die fertige Erntekrone von allen Kindern sowie Erzieherinnen und Erziehern bestaunt wurde.

v.l.: Landwirt Alwin Strothmeyer und Kindergartenleiter Ralf Pellenwessel an der aufgehängten selbstgebundenen Erntekrone sowie dem geschmückten Gabentisch nach dem Gottesdienst.

Hintergrund: Die Vereinsaarbeit von AGRELA wird bereits seit Jahren durch das Projekt „Transparenz schaffe – Von der Ladentheke bis zum Verbraucher“ in Niedersachsen/Bremen gefördert. Im Sommer 2020 kam die Zusage für weitere 3 Jahre Projektförderung bis 2023. Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter www.transparenz-schaffen.de .